Sorgende Gemeinschaft Oberes Enztal

Kategorie: Dokumentation

  • Qualifiziert ins Quartier 2/2

    Qualifiziert ins Quartier 2/2

    Freitag, 29. November 2024 | 16-20:00 Uhr
    Festhalle | Friedenstraße 16 | 75337 Enzklösterle

    Gastgeber

    Stadt Bad Wildbad, Nicola Wiedemann
    Seniorenrat Oberes Enztal, Claudia Ollenhauer

    Mitwirkende

    Teilnehmer:innen aus Zivilgesellschaft und Verwaltung

    Moderation & Dokumentation

    Hans-Ulrich Händel

    1. Vorgehensweise

    Der 2. Teil der Qualifizierung „Qualifiziert ins Quartier“ fand in Enzklösterle statt. Die Wissensvermittlung konzentrierte sich auf qualitative Aspekte und Methoden guter Quartiersentwicklung sowie die Anwendungspraxis. Verschiedene Methoden wurden in diesem Workshop niederschwellig eingeführt um Praxisanliegen zu bearbeiten. Auf Bei Interesse können die Methoden vertieft behandelt werden.

    2. Agenda

    Die Teilnehmerinnen hatten die Wahl, Praxiselemente in Form konkreter Praxisbeispiele zu besprechen oder Konzepte zu vertiefen. Die Entscheidung fiel für Praxisbeispiele vor Ort mit Hilfe kollegialer Beratung und aus.

    3. Quartiersspaziergang

    Die im Teil I der Qualifizierung ausgegebene Checkliste für Quartiersbegehungen wurde als hilfreich für Beobachtungen und Einschätzungen beschrieben. Der jetzige Quartierspaziergang mit Claudia Ollenhauer konzentrierte sich auf das Areal der Festhalle mit dem angrenzenden, weitläufigen Park für alle Generationen mit Spielplatz, Naschgarten, Wasserspielen, jahreszeitliche und thematischen Erlebnisflächen, Picknickecken sowie Spielwiese.

    Besichtigt wurde der Tante M Laden, der sich im Quartier befindet. Hier wurde das Konzept einer Sitzecke als sozialer Treffpunkt besprochen (siehe Auswertung Quartiersspaziergang).

    Entwicklungsgeschichte des Areals

    von Claudia Ollenhauer

    Erste Überlegungen gab es 2011, mit der „Gefährdetenhilfe Wegzeichen“, mit Elternbeiräten aus der Grundschule und aus dem Kindergarten haben sich im September 2012 neue Partner für das Projekt Kinderspielplatz gefunden, seit 2013 gibt es den AK Spielplatz, der nach Fertigstellung aufgelöst wurde. Bedenken äußern Gemeinderäte wie Anwohner. Andreas Korte und Pamela Lutz mit ihrem Team vom AK werben 2014 lokal knapp 14.000 EUR ein, die Baden-Württembergische Bank verdoppelt den Betrag im Rahmen ihres Spendentopfs. Das Regierungspräsidium Karlsruhe fördert im Rahmen „Leader-Aktionsgruppe Nordschwarzwald“, das Projekt wird im Haushaltsplan 2016 der Gemeinde Enzklösterle berücksichtigt. Ende Juni 2017 wird der Vital-Aktiv-Platz „Heidelbärchen“ eröffnet.

    Im Jahr 2023 wird der Springbrunnen durch einen Wasserlauf und Liegewiese ersetzt, eine Tischtennisplatte installiert, ein Nasch- und Duftgarten angelegt und eine Baumelbank aufgestellt.

    Aus dem Programm des Landes Baden-Württemberg zur Tourismus-Infrastruktur erhielt Enzklösterle auf Antrag einen Zuschuss über 72 600 Euro. Weitere 45 000 Euro flossen aus dem Ausgleichstock in die Maßnahme, deren Kosten sich auf insgesamt 121 000 Euro belaufen. Rund 3000 Euro übernahm die Gemeinde aus dem eigenen Haushalt.

    4. Auswertung Quartiersspaziergang – Starke 14

    Das Auswertungsgespräch im Plenum zeigte auf, wie die Entwicklung des Areals sich zu einem beliebten Aktivpark für alle Generationen entwickelt hat.

    Der Focus des Austausches lag auf dem im September 2024 eingerichteten Tante M Laden mit digitaler Zugangs- und Bezahltechnik. Eine Barriere für alle nicht digital bewanderten Bürger*innen.

    Frage: Wie kann im Laden „Tante M“ ein sozialer Treffpunkt entstehen? Wie können die digitalen Barrieren beim Einkaufen überwunden werden?

    Methode: Anlehnung an Methode „kollegiale Beratung“

    5. Tischgespräch mit Claudia Ollenhauer

    Praxisbeispiele aus der Region

    Projekt: Nachtwanderer Calmbach und Wildbad

    2014 gegründet, Initiative des damaligen BM-Klaus Mack.

    Die „Nachtwanderer“ gehen in kleinen Gruppen (mindestens 3 Personen) abwechselnd freitags bzw. samstags durch Wildbad und Calmbach. Sie halten sich an verschiedenen Plätzen und Orten auf, wo sich auch die Jugendlichen aufhalten. Sie wollen mit ihrem Engagement dazu beitragen, dass Jugendliche sich nachts auf den Straßen sicherer fühlen und in Krisensituationen einen
    Ansprechpartner haben, damit mögliche Konflikte schon im Vorfeld entschärft werden.

    Ansprechpartner:
    Verantwortlicher: Ralf Kuhnle: 07081/5863 rikuhnle@web.de
    Hauptamtsleiter: Alexander Rabsteyn: 07081/930110 / a.rabsteyn@bad-wildbad.de

    Monatlicher Stammtisch der Nachtwanderer, 1. Donnerstag im Monat

    • Unser Ziel ist gegenseitiges Vertrauen
    • Die Gruppe bleibt immer zusammen.
    • Wir tragen einheitliche Westen und Jacken, die unser Logo zeigen.
    • Wir statten unsere Gruppen mit Erste-Hilfe-Set und Taschenlampen aus.
    • Wir schulen uns unter anderem in Erster Hilfe und machen ein Deeskalationstraining.
    • Wir holen bei Bedarf Ordnungs- und Rettungskräfte als Unterstützung.
    • Wir diskutieren die Geschehnisse der Nacht nur untereinander.

    Projekt: NOTINSELN

    Seit 2016 rund 70 Notinseln für Kinder in Calmbach, Wildbad, Enzklösterle, Höfen

    Initiative: Nachtwanderer, Kommunen

    Ansprechpartner: Notinsel-Beauftragte Thomas Müller vom „Lions Club Pforzheim Johannes Reuchlin“

    Finanzierung: Stiftung Hänsel+Gretel, Kommunen

    Das Notinsel-Projekt baut auf örtlichen Strukturen auf und trägt zur Vernetzung von engagierten Menschen und Einrichtungen aus verschiedenen Bereichen bei. Dabei übernehmen öffentliche oder gemeinnützige Projektträger die Verantwortung vor Ort und werden bei der Einführung und nachhaltigen Umsetzung des Projektes von der Deutschen Kinderschutzstiftung Hänsel+Gretel unterstützt.

    Projekt: Menschen Miteinander / Interkultureller Garten Oberes Enztal

    Ein Vorläufer des Vereins war die seit einigen Jahren bestehende Arbeitsgemeinschaft „Internationaler Garten“, die bis zum vergangenen Jahr in Calmbach einen solchen betreute. Vereinszweck ist die Förderung der Integration von Menschen und verbunden damit die
    Beseitigung von Ausgrenzungen unter dem Motto „Mehr Miteinander und weniger Gegeneinander“.

    Der 2017 daraus entstandene Verein Menschen Miteinander / Interkultureller Garten Oberes Enztal e. V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung von Integration und Vielfalt, sozialer Teilhabe und friedlichem Zusammenleben in Bad Wildbad und Umgebung. Der Verein ist Teil des im Oktober 2017 durch seine Initiative mitgegründeten „Netzwerks für Wertevielfalt im Nordschwarzwald (WiN)“. Ziel des Netzwerks WiN ist es gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen im Rahmen einer demokratischen Gesellschaft einzutreten.

    Ansprechpartner: Hubertus Welt, Kirsi-Marie Welt

    Projekt: Denkräume: moderierte Veranstaltungen zu kontroversen Themen

    Das Projekt „Miteinander Reden: Kontroversen führen – Vertrauen bilden“ ist Teil des Programms „Miteinander Reden“ und wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.

    Projekt: Weltessen

    Sinn der Weltessen ist, Vorurteile und Zuschreibungen aufzulösen, neue Zugänge zu den Menschen aus dem jeweiligen Land zu finden und sich im geselligen Genießen landestypischer Speisen auszutauschen. Die Weltessen finden mindestens einmal im Jahr statt.

    Projekt: KlimaWasser

    Es wurde möglich dank der Partnerschaft u. a. mit dem Landkreis Calw, dem Infozentrum Kaltenbronn und den Gemeinden Bad Wildbad, Enzklösterle und Höfen an der Enz. Das Projekt wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit
    und Entwicklung, Mitteln des Landes Baden-Württemberg über die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) sowie aus Mitteln der Sparkasse Pforzheim Calw.

    In der Folge bewirbt sich Bad Wildbad als Fairtrade-Town im LK Calw beim BMZ.

    Projekt: Social Franchising

    Der Begriff „Social-Franchising“, der sich für dieses Vorgehen etabliert hat, ist der Fachbegriff für ein in diesem Fall nicht-kommerzielles Franchising mit dem Ziel, ein entwickeltes soziales Projekt auf weitere Standorte zu übertragen, die von Best-Practice-Beispielen, den Erfahrungen anderer und den technischen Entwicklungen profitieren. Dadurch ergibt sich auch eine hohe Kostenersparnis, denn eine eigene Entwicklung eines solchen Projektes mit all seinen Maßnahmen für jeden Standort einzeln, kann ein einzelner Standort kaum leisten.

    Das Modell des „Social-Franchising“ wird zur Übertragung sozialer Projekte vom Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. und der Bertelsmann Stiftung in ihrer Veröffentlichung „Nachmachen erwünscht Methoden erfolgreichen Projekttransfers“ empfohlen.

    6. Gute Beteiligung im Quartier

    Was macht gute Beteiligung im Quartier aus? Welche Kriterien gibt es dafür? Eine Anregung für gute Projekte und Prozesse.

    Tipp für die Praxis: Beim ersten Projekt vielleicht mit zwei oder drei Grundsätzen beginnen und dann ausbauen.

    Herausgeber: Allianz vielfältige Demokratie

    7. Zaungespräche

    Wer kennt das nicht? Mit einer Mission unterwegs und Menschen für die eigene Sache gewinnen und begeistern. Aber wie kann das gelingen ohne Misstrauen zu wecken? Wie komme ich Kontakt und hinterlasse interessierte Mitbürger*innen?

    Das Format des „Zaungesprächs“ zeigt, wie eine „aufsuchende Beteiligung“ gelingen kann was dabei wichtig ist zu berücksichtigen. Das Format enthält Bestandteile der Methode Appreciative Inquiry (AI).

    Die Übung verband ein Rollenspiel mit einem folgenden Theorieteil. Das Zaungespräch mit der Methode Appreciative Inquiry orientiert sich auf Stärken und Kompetenzen von Menschen. Es schaut zunächst nicht auf Defizite.

    In der ausgewählten Gesprächsphase für das „Zaungespräch“ geht es darum in Kontakt zu kommen, Themen der Lebensqualität im Quartier zu beschreiben und Menschen einzuladen an gemeinsamen Themen mitzudenken. In diesem Erstkontakt geht es nicht darum Menschen zum direkten Engagement zu ermutigen. Sondern mit Themen in Verbindung zu bringen. Je nach Bereitschaft kann daraus auch Engagement entstehen.

    Im Zaungespräch äußern Menschen, was sie sich für die Zukunft ihrer Gemeinschaft oder Gruppe vorstellen. In dieser Phase geht es darum, zu beschreiben, wie es aussehen wird, wenn eine Vision umgesetzt ist – das antizipatorische Prinzip ist hier besonders inspirierend. Dieses Gespräch soll belebend, produktiv und praktisch sein.

    Diese Fragen sollen den Interviewpartnern helfen, aus dem „Hier und Jetzt“ herauszukommen und sich eine gewünschte Zukunft vorzustellen:

    • Wenn Sie drei Wünsche zur Verbesserung dieser Gemeinschaft/Situation frei hätten, welche würden Sie sich wünschen?
    • Was sind Ihre drei wichtigsten Hoffnungen für die Zukunft dieser Situation?
    • Stellen Sie sich einen idealen Tag in dieser Gemeinde vor. Was ist das Erste, was Sie sehen, wenn Sie das Haus verlassen? Nennen Sie drei Dinge, die Ihnen ein gutes Gefühl geben.
    • Stellen Sie sich vor, Sie sind genau dort, wo Sie in einem Jahr sein möchten. Was sind die größten Dinge, die in der Zwischenzeit erreicht wurden? Was passiert? Wie interagieren die Menschen?
    • Was erhoffen Sie sich Ihrer Meinung nach anderen Menschen in dieser Situation?
    • Gibt es einen Wunsch, an den sonst niemand gedacht hat?
    • Haben Sie von unerwarteten, guten Ideen gehört?
    • Welche gemeinsamen Zukunftsvisionen haben Sie und andere Menschen?

    8. Praxisfall – Boule spielen

    Eine Teilnehmerin stellte die Situation dar, dass sie eine Gruppe zum Boulespielen angeregt hat. Nach einigen Treffen, wollte sie, dass auch jemand anderes aus der Gruppe die wöchentlichen Treffen organisiert. Sie hatte nicht jedes Mal Zeit zu kommen
    und die Gruppe sollte auch in der Lage sein sich alleine zu organisieren. Die Erfahrung bis war jedoch, dass wenn sie nichts organisierte fiel das Treffen aus. Niemand anderes
    übernahm die Einladung und Organisation.

    Die Frage, die die Teilnehmerin stellte war: Wie bekomme ich eine von mir initiierte Gruppe dazu, sich selbst zu organisieren?

    Mit der Methode der „kollegialen Beratung“ wurde in der Gruppe die Frage beraten. Die Methode eignet sich in Gruppen, die an gemeinsamen Zukunftslösungen interessiert sind. Diese kann in Arbeitstreffen und im Freien angewendet werden.

    Phasen der kollegialen Beratung

    • Rolle der Moderation wird festgelegt.
    • Fallgeber*in stellt das Thema vor.
    • Gruppe stellt Verständnisfragen.
    • Fallgeber*in formuliert ihre Frage.
    • Die Gruppe entwickelt Lösungsideen, die notiert werden.
    • Die Fallgeberin diskutiert nicht mit.
    • Die Lösungsideen werden präsentiert. Die Fallgeberin kann sagen, was sie besonders angesprochen hat und bedankt sich bei der Gruppe.

    Bei diesem Beispiel hat die Fallgeberin die für sie wichtigsten Lösungsideen mit 5 Klebepunkten priorisiert.

    9. Die Goldenen 4

    Um erfolgreich in Gruppen unterwegs zu sein, sind vier Aspekte hilfreich. Diese wurden vorgestellt und anhand Situationen aus dem Alltag und der Praxis diskutiert.

    10. Ausblick

    Die Teilnehmenden sind interessiert, ihre Kontaktadressen auszutauschen und möchten gerne von der Sorgenden Gemeinschaft weiter informiert werden und sich ggf. einbringen. Interesse besteht an einem Austausch auch gerade im Hinblick zu den vorgestellten Projekten aus der Praxis.

    11. Abschlussbewertung der Qualifizierung

    Die Qualifizierung „Qualifiziert ins Quartier“ fand an zwei Freitagen, 22.11. und 29.11.2024 von jeweils 16 Uhr bis 20 Uhr in Höfen und in Enzklösterle statt.

    In vier Dimensionen konnte jeweils ein Klebepunkt vergeben werden. Die Skala der Bewertung reichte von ++ (sehr gut) über 0 (zwischendrin) bis – (sehr schlecht).


    Gefördert durch die Quartiersakademie Baden-Württemberg

  • Qualifiziert ins Quartier 1/2

    Qualifiziert ins Quartier 1/2

    Freitag, 22. November 2024 | 16-20:00 Uhr
    Rathaus | Wildbader Straße 1 | 75339 Höfen an der Enz

    Gastgeber

    Stadt Bad Wildbad, Nicola Wiedemann
    Seniorenrat Oberes Enztal, Claudia Ollenhauer

    Mitwirkende

    Teilnehmer:innen aus Zivilgesellschaft und Verwaltung

    Moderation & Dokumentation

    Hans-Ulrich Händel, Imke Senst

    1. Vorgehensweise

    Die Treffen der Projektgruppe stellt einen Zwischenschritt zur Gründung einer Sorgenden Gemeinschaft dar. Zur Unterstützung und Entwicklung des Projektes wurde die Qualifizierung für interessierte Engagierte „Qualifiziert ins Quartier“. Hiermit soll eine strukturierte Wissensvertiefung und Kenntnisgewinne in der Gruppe über den Quartiersansatz unterstützt werden. Gleichzeitig dient die Vorgehensweise dem Netzwerkausbau.

    2. Agenda

    • Begrüßung
    • Ziel der Qualifizierung
    • Check-In
    • Quartiersspaziergang
    • Thinking Pairs
    • Selbstbestimmtes Leben und Wohnen im Alter zuhause im Quartier
    • Demografische Herausforderungen
    • Die Landesstrategie Quartier 2030
    • Zusammenfassung und Ausblick
    • Check-Out
    • Verabschiedung

    3. Präsentation und Informationen

    4. Quartiersspaziergang

    Die Teilnehmer*innen verständigten sich auf einen Quartiersspaziergang zwischen Unter- und Oberdorf entlang der Enz in der Gemeinde Höfen. Focus war zu Übungszwecken das altersgerechte Quartier und worauf es ankommt. Als Unterlage wurde eine Checkliste verwendet.

    5. Auswertung Quartiersspaziergang

    Auswertung im Format „Thinking Pairs“. Wesentliche Erkenntnisse wurden im Plenum vorgetragen.

    Fragestellungen:
    Was ist mir aufgefallen?
    Welche Gedanken an die Zukunft kommen mir für dieses Quartier?

    6. Tischgespräch mit Claudia Ollenhauer

    Bericht mit Austausch in der Gruppe.

    Claudia Ollenhauer, wohnt in einem Wohn-Gemeinschaftsprojekt ins Enzklösterle und ist Vorsitzende des Seniorenrates Oberes Enztal e. V.
    Sie berichtete über Erfahrungen aus dem Wohnprojekt, was die Gemeinschaft ausmacht und was diese nicht leisten kann. Sie berichtete darüber, wie das Umfeld zu Beginn auf das Projekt reagiert hat und wie es jetzt ist.

    Als Seniorenrätin setzt sie sich für ein selbstbestimmtes Leben und Wohnen ein. Ein digitaler Baustein, welcher zeitnah in Enzklösterle eingeführt werden soll, ist die gegenseitige Unterstützung im Alltag. Als Unterstützung wird die sogenannte Hilver-App verwendet. Hierbei werden Auftraggeber und Helfer*innen über die App vermittelt. Anlaufstelle ist zunächst die Gemeinde, bei denen sich die Beteiligten ausweisen und registrieren müssen.

    7. Was ist ein Quartier?

    Einzelarbeit mit Kärtchenabfrage. Anschließende Präsentation (siehe Präsentation).

    8. Zusammenfassung

    Das Programm wurde kurz aufgerufen in einem Rückblick reflektiert. Die Teilnehmenden sprachen von einem kurzweiligen und interessanten Start in die Qualifizierung.

    9. Ausblick

    Der 2. und letzte Teil der Qualifizierung findet am 29.11.2024 von 16.00 bis 20.00 Uhr statt. Diesmal in der Festhalle, Friedenstraße 16, 75337 Enzklösterle.

    Inhalte werden sein:

    • Wirksam sein im Quartier
    • Praxisbeispiel
    • Mein Projekt und seine Zukunft
    • Themenlandkarte und wesentliche Personen
    • Qualitätsmerkmale der Quartiersentwicklung

    Gefördert durch die Quartiersakademie Baden-Württemberg

  • Projektgruppe Sorgende Gemeinschaft Oberes Enztal

    Projektgruppe Sorgende Gemeinschaft Oberes Enztal

    Donnerstag, 25. Oktober 2024 | 18-20:30 Uhr
    Feuerwehrhaus | Calmbacher Straße 65 | 75323 Bad Wildbad

    Gastgeber

    Seniorenrat Oberes Enztal, Claudia Ollenhauer
    Stadt Bad Wildbad, Nicola Wiedemann

    Mitwirkende

    Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung

    Moderation & Dokumentation

    Hans-Ulrich Händel, Imke Senst

    1. Vorgehensweise

    Das Treffen derer Projektgruppe stellt einen Zwischenschritt zur Gründung einer Sorgenden Gemeinschaft dar. Über das beantragte Förderprogramm „Quartiersimpulse“ wird im weiteren Anlauf Anfang 2025 entschieden. Die Ablehnung im ersten Antrag war aufgrund kurzfristig angefragter Nachbesserungen, die aufgrund der Urlaubszeit nicht mehr bearbeitet werde konnten, erfolgt. Erfreulich ist jedoch, das weitere Schritte mit kleinen Förderprogrammen möglich sind und so der Start einer Sorgenden Gemeinschaft zwischenzeitlich gut vorbereitet werden kann.

    2. Agenda

    Ziele der Projektgruppe am 24.10.2024 waren zu sondieren:


    Welche Projekte wollen unmittelbar an den Start?

    Wie kann eine digitale Austauschplattform für die Engagierten umgesetzt werden?

    Welche Unterstützung zur Vorgehensweise im Quartier kann es geben?

    3. Rückblick und Check-In

    Kärtchen Präsentation am Boden zu den entwickelten Projektideen beim letzten Treffen Fragen:

    Ist im Sommer etwas in Bewegung geraten? Sind neue Ideen entstanden?

    4. Das Leitbild einer sorgenden Gemeinschaft

    Aus der Wertlandkarte wurde ein Leitbild entworfen. Dieses kann zur Veröffentlichung auch in Teilen genutzt werden. Es dient einem gemeinsamen Verständnis der Zusammenarbeit.

    Stand: Oktober 2024/Version 4

    Die Sorgende Gemeinschaft verstehen wir als ein Netzwerk, in dem insbesondere Ehrenamtliche und freiwillig Engagierte, Vereine, Initiativen, Kirchen, Unternehmen, Kommunen und Institutionen zusammenwirken. Ziel ist, die Lebensqualität, die Daseinsvorsorge und das gute Miteinander der Menschen vor Ort im Oberen Enztal generationsübergreifend zu fördern.

    In unserer Zusammenarbeit stehen konkrete Werte im Zentrum, die unser Handeln prägen und uns als Gruppe verbinden. Die Werte schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit, in der wir als Gruppe wachsen und wir uns als Menschen weiterentwickeln können.

    • Wir glauben an die Stärke der sozialen Gemeinschaft.
    • Die Kraft der Einzelnen, deren Optimismus und deren Fähigkeiten bilden die entscheidenden Erfolgsfaktoren für das Projekt – und werden in der Gemeinschaft verstärkt, weiterentwickelt und wertgeschätzt.
    • Im Projekt kommt das Wir vor dem Ich.
    • Wir akzeptieren andere Meinungen und Lebensentwürfe. Gleichzeitig stehen wir ein für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit. Respekt, Anerkennung und Wertschätzung prägen unser Miteinander.
    • Veränderungen beginnen wir mit Neugier, Mut und Vertrauen auf die eigene Kompetenz und die der anderen.
    • Führung wird als „Erste/r unter Gleichen“ (Primus/Primae inter pares) wahrgenommen.
    • Aufgaben übernehmen wir projektbezogen verbindlich.

    Unser Ziel ist, die eigene Zukunft im Rahmen der Sorgenden Gemeinschaft zu gestalten:

    • Die Vernetzung, die Entwicklung und Umsetzung konkreter Aktivitäten sehen wir als Gemeinschaftsaufgabe von Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung an. Die gesellschaftlichen Herausforderungen wie der demographischer Wandel, unsere unter Druck geratene Demokratie sowie Entwicklungs- und Veränderungsprozesse z. B. im Bereich der Digitalisierung braucht eine enge Zusammenarbeit. Wir wollen Selbstwirksamkeit erfahren und nachhaltigen Erfolg haben.

    5. Zusammenarbeit in gemischten Gruppen

    Mit dem Format „Spiral Dynamics“* wurde eine praktische Einführungen in das Konzept gestaltet. Fragestellungen und Bildkarten in verschiedenen Kategorien unterstützten die Gruppenarbeit. Bei Bedarf kann dieses Format z. B. für eine gute Zusammenarbeit neuer Gruppen oder zur Teamentwicklung genutzt werden.

    Fragestellungen

    Fundament: Wo fühle ich mich gut aufgestellt? Wo fühle ich mich wohl? Worin bin ich stark? Worin bin ich sicher? Welche der Themen entsprechen meinen aktuellen Stärken?

    Spannungen: Bei welchem Themen fühle ich eine Spannung? Wo entsteht eine negative innere Reaktion? Wozu gibt es noch eine persönliche Baustelle?

    Potential: Zu welchen Ebenen fühle ich mich hingezogen? Wonach besteht eine Sehnsucht? Wobei wünschte ich, ich wäre besser darin?

    * Spiral Dynamics ist ein tiefgreifendes Modell, um die Entwicklung einer Organisation einzuschätzen. Es bietet eine Strukturierung der Kompetenzen, Werte & Bewusstseinsentwicklung von Menschen in acht verschiedene Ebenen, die mit Farben gekennzeichnet sind.

    6. Projekte gehen an den Start

    Mehrere Projektideen gehen an den Start. Als Unterstützung zur Öffentlichkeitsarbeit kann das beiliegende Formblatt / Steckbrief verwendet werden.

    • Markt der Möglichkeiten
    • Treffpunkt für Trauernde
    • Besuchsdienst für Senioren
    • Kümmerer mit Diskretion
    • Begleitung Jugendlicher (Bewerbungstraining und Orientierungshilfe)
    • Barrierefreie Begegnungsinseln

    7. Digitale Plattform

    Verantwortliche und Gruppe entschieden sich eine ein sogenanntes humhub (Open Source) zu realisieren. Einfach in der Anwendung. Wirtschaftlich empfehlenswert. DSGVO konform. Eine Plattform mit Räumen (Spaces), die jederzeit einfach und nach Bedarf angelegt sind. Schreiben, Bilder posten, Termine vereinbaren, Dateien speichern sind einfach durchzuführen. Einmal registrieren und zugelassen werden empfangen die Teilnehmen 365 Tage Nachrichten. Ideal für zeitversetzte Beteiligung.

    Ein toller Pausenimbiss: Belegte Riesenbrezeln

    8. Qualifiziert ins Quartier

    Ein 2-teiliger vor Ort Workshop zur Einführung in die Quartiersarbeit für ehrenamtlich Engagierte, Politik und Verwaltung. Gefördert durch die Quartiersakademie Baden-Württemberg.

    22.11.2024, 16.00 bis 20.00 Uhr
    29.11.2024, 16.00 bis 20.00 Uhr

    9. Zusammenfassung und Ausblick

    • Mehrere Projekte beginnen ihr Engagement 10/2024
    • Die digitale Plattform evtl. eine eigene Website werden aufgebaut 11/2024
    • Qualifizierung: Qualifiziert ins Quartier wird durchgeführt 11/2024
    • Ein Flyer zur Idee der sorgenden Gemeinschaft wird erstellt 11/2024
    • Im Januar 2025 wird der modifizierte Förderantrag eingereicht, über den im Frühjahr befunden wird

    Auch wenn die Welt niemals perfekt sein kann:
    Es ist möglich, sie zu verbessern.
    Darin liegt der ganze Sinn der Zukunft.

    10. Teilnehmende

    Es nahmen insgesamt 10 Personen aus folgenden Institutionen teil:

    • Evangelische Kirchengemeinde Calmbach
    • Seniorenrat Oberes Enztal
    • Familientreff Karussell
    • Stadt Bad Wildbad
    • VDK Bad Wildbad
    • Gemeinde Enzklösterle
    • Touristik Bad Wildbad GmbH
    • Hospizdienst Oberes Enztal
  • Aufbau eines Lenkungskreises Oberes Enztal Sorgende Gemeinschaft

    Aufbau eines Lenkungskreises Oberes Enztal Sorgende Gemeinschaft

    Donnerstag, 25. Juli 2024 | 15-18 Uhr
    Feuerwehrhaus | Calmbacher Straße 65 | 75323 Bad Wildbad

    Dokumentation & Arbeitshilfe

    Gastgeber

    Seniorenrat Oberes Enztal, Claudia Ollenhauer
    Stadt Bad Wildbad, Nicola Wiedemann

    Mitwirkende

    Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung

    Moderation & Dokumentation

    Hans-Ulrich Händel, Imke Senst

    1. Vorgehensweise

    Die Vorgehensweise im geplanten Entwicklungsprozess ist stark lösungsorientiert und nutzt Gesprächs- und Beteiligungsformate einer Bürgerbeteiligung. In dem, dass verschiedene Generationen an Zielen und den Umsetzungsschritten mitwirken können, entsteht ein nachhaltig wirkender Prozess.

    Beteiligte Akteure bringen sich als Expertinnen und Experten in eigener Sache ein. Ziel ist, die Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung aus den beteiligten Kommunen und Teilorten zu erreichen und geeignet einzubinden. Ein nachhaltig wirkender Beteiligungsprozess benötigt ca. zwei bis drei Jahre um die erwünschten Ergebnisse zu erreichen.

    Die Prozessbegleitung entwickelt die Vorgehensweise im KonsenT und in Übereinstimmung. Das Vorgehen ist transparent. Lernen und Entwickeln über Sektorengrenzen hinweg führt zu einem gemeinsamen Verständnis und fördert Synergien.

    2. Ziele einer Sorgende Gemeinschaft Oberes Enztal

    • Gemeinsames Vorgehen Bad Wildbad – Enzklösterle – Höfen
    • Stärkung gemeinschaftlicher Zusammenhalt & Demokratie
    • Unterstützung von Heimatidentität
    • Förderung von Selbstinitiativen
    • Gesellschaftliche Teilhabe aller Alters- und Bevölkerungsgruppen
    • Selbstwirksamkeit erleben lassen von jungen Menschen sowie Initiativen des 3. und 4. Lebensalter
    • Schätze heben von Wissen, Engagement und Zukunftsgestaltung (z.B. 3. Orte / Quartierstreffpunkte)
    • Aktivitäten generationsübergreifend organisieren

    3. Strukturen der Zusammenarbeit

    Ein interkommunaler Lenkungskreis aus Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung soll gegründet werden um den Prozess Sorgende Gemeinschaft Oberes Enztal zu steuern, zu reflektieren und die Umsetzung von Maßnahmen zu unterstützen. Der Lenkungskreis unterstützt eine breite Bürgerbeteiligung in allen Ortsteilen und hilft weitere Kontakte zu knüpfen und Engagierte zu gewinnen. Im Vorfeld wurden Gespräche mit den Verwaltungsspitzen und Kommunalvertretern sowie der Sozialplanerin des Landkreises geführt um deren Anliegen aufzunehmen.

    4. Agenda

    Das Treffen am 25.07.2024 soll Anliegen und Werte des potentiellen Lenkungskreises zusammentragen sowie ein sich gegenseitig kennenlernen ermöglichen.

    5. Regeln einer guten Zusammenarbeit / Kreisgespräche

    Der Vorschlag wurde besprochen und angenommen

    .

    6. Was bisher geschah

    Claudia Ollenhauer (Seniorenrat) und Nicola Wiedemann (Bad Wildbad) berichten.

    Der Seniorenrat Oberes Enztal hat in Kooperation mit Kommunalen Partnern 2024 die Initiative ergriffen ein Seniorennetzwerk aufzubauen. Im Prozess entstand der Wunsch eine generationsübergreifende Vorgehensweise zu realisieren. Daraus resultierte die Idee, das Konzept einer Sorgenden Gemeinschaft für und mit allen Generationen und Bevölkerungsgruppierungen zu realisieren. Die Kommunen Höfen, Enzklösterle und Bad Wildbad führten diesbezüglich einen Gemeinderatsbeschluss herbei um einen Förderantrag „Quartiersimpulse“ bei der Allianz für Beteiligung zur Prozessbegleitung dieser Vorgehensweise zu stellen.

    7. Check-In

    Fragestellung:

    Was treibt mich an heute hier zu sein?

    Die Antworten wurden nicht dokumentiert.

    Soziometrische Aufstellung mit den Fragen:

    Wo wohne ich? Wo bin ich geboren?

    Visualisierung mit einer Landkarte Oberes Enztal

    .

    8. Welches sind meine Werte?

    Was ist mir wichtig?

    Kärtchenabfrage mit anschließender Visualisierung.

    .

    9. Was will ich/wollen wir erreichen?

    Die Frage wurde bezüglich der eigenen Gemeinde sowie in Bezug auf die Region des Oberen Enztales gestellt. Die Ergebnisse wurden in Gruppen erarbeitet und mit Kärtchen visualisiert.

    Was will ich/wollen wir vor Ort bei uns erreichen?
    Was will ich/wollen wir für das Obere Enztal erreichen?

    .

    10. Zusammenfassung und Ausblick

    Wer sollte in einem Lenkungskreis noch dabei sein?

    Der Förderantrag Quartiersimpulse wird bis September 2024 entschieden. Bei einer Bewilligung beträgt der Projektzeitraum 24 Monate. Die nachhaltige Verankerung in der Region ist danach vorgesehen und erfolgt im Rahmen der bewilligten Haushaltsmittel. Weitere Fördermittel können beantragt werden.

    Bei positivem Bescheid erfolgt die Einladung zu einem Auftakttreffen. Maßnahmeträger ist die Stadt Wildbad zusammen mit Enzklösterle und Höfen sowie weiteren Partnern. Ab sofort können sich weitere Interessierte für eine Zusammenarbeit melden.

    Projektleitung

    Nicola Wiedemann, Bad Wildbad,
    Nicola.Wiedemann@Bad-Wildbad.de

    Partner Zivilgesellschaft

    Claudia Ollenhauer, Seniorenrat,
    Vorstand@Seniorenrat-Oberes-Enztal.de

    11. Check-Out

    Frage: Ich nehme heute mit ….

    Zusammenfassung: Guter Ansatz für eine gemeinsame Zusammenarbeit. Sorge, dass gute Ideen und Lösungsvorschläge nicht realisiert werden können. Es gab bereits einige Bürgerbeteiligungen zu unterschiedlichen Themen mit guten Vorschlägen von denen nicht umgesetzt wurde.

    12. Teilnehmende

    Es nahmen insgesamt 17 Personen aus folgenden Institutionen teil:

    • Foxy Bräu Bad Wildbad
    • SV Enzklösterle, Projekt C-Enzklösterle
    • Seniorengruppe Aichelberg
    • Evangelische Kirche
    • Seniorenrat Oberes Enztal
    • Familientreff Karussell
    • Stadt Bad Wildbad
    • Stadt Höfen
    • Förderverein Pusteblume
    • Hospizdienst Oberes Enztal

    13. Anhang – Was ist ein Quartier?

    Fragestellung: Was ist ein Quartier und weshalb eine Quartiersorientierung?

    Was ist ein Quartier?

    Ein Quartier beschreibt den öffentlichen Raum über die Wohnung hinaus, in dem regelmäßige Aktivitäten stattfinden. Der Wirkungsbereich eines jeden Menschen ist aber unterschiedlich groß, daher bleibt das räumliche Ausmaß des Quartiers immer offen. Das Quartier ist ein Ort des Wohnens, der Versorgung und der Begegnung.

    Woher kommt der Begriff Quartier?

    im 16. Jahrhundert von französisch quartier → fr entlehnt, das auf lateinisch quārtārius → la „das Viertel“ zurück geht.
    Quartier lebenswert machen – Quartiere sind Spiegel unserer Geschichte und unserer Stadtgesellschaft

    Stadteile und Quartiere
    Stadteile werden durch die Stadtentwicklung und die Verwaltung beschrieben und festgelegt. Quartiere oder Viertel entstehen durch z.B. durch Gebäude, Plätze, Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung und dem sozialen Zugehörigkeitsempfinden der Menschen und werden von diesen selbst beschrieben.

    Qualitäten von Quartieren?
    Quartiere sind die Zukunft der Stadtentwicklung. Menschen favorisieren in Quartieren exakt die Qualitäten, die diese nachhaltig machen: kurze Wege und eine gute Anbindung an den ÖPNV, eine gesicherte Nahversorgung, soziales Miteinander und viele Grünflächen.

    Warum Quartiersentwicklung?
    Quartiersentwicklung ist langfristig geeignet, passgenaue und nachhaltige Strukturen für die bevorstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen und Veränderungen zu schaffen. Gleichermaßen liegt darin die Chance, zukunftsorientierte Infrastrukturen für Kommunen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und Akteuren vor Ort zu entwickeln.

    Video-Clip auf Youtube

    https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/service/media/mid/erklaervideo-die-strategie-quartier-2030-gemeinsamgestalten

    Das Ziel einer alters- und generationengerechten Quartiersentwicklung ist es, dass alle Menschen – gerade auch bei Unterstützungs- und Pflegebedarf – in ihrem gewohnten Umfeld ein selbstbestimmtes und gutes Leben führen können. Das Recht jeder und jedes Einzelnen auf gesellschaftliche Teilhabe ist dabei besonders wichtig. Denn bei Quartiersentwicklung geht es vor allem darum, Gemeinschaft auch jenseits familiärer Strukturen dort erlebbar zu machen, wo sie entsteht: in den Nachbarschaften, Stadtvierteln, Dörfern und Gemeinden. Dazu braucht es eine Vernetzung aller relevanten Akteure, das Engagement der Bürgerschaft und eine aktive Kommune, die die Koordinationsfunktion übernimmt.

    Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg (www.quartier2030-bw.de)

  • Aufbau eines Seniorennetzwerkes im Oberen Enztal

    Aufbau eines Seniorennetzwerkes im Oberen Enztal

    Montag, 25. März 2024 | 10-12 Uhr
    Am Lappach wohnen | Aichelberger Weg 4 | 75337 Enzklösterle

    Dokumentation

    1. Begrüßung & Kennenlernen

    Gastgeberin

    Claudia Ollenhauer | Vorsitzende Seniorenrat Oberes Enztal e. V.

    Moderation

    Hans-Ulrich Händel & Imke Senst

    2. Vorgehensweise & Formate

    Die Vorgehensweise im geplanten Entwicklungsprozess ist stark lösungsorientiert und nutzt Gesprächs- und Beteiligungsformate einer Bürgerbeteiligung. Indem verschiedene Generationen an Zielen und den Umsetzungsschritten mitwirken können, entsteht ein nachhaltig wirkender Prozess. Beteiligte Akteure bringen sich als Expertinnen und Experten in eigener Sache ein. Ziel ist, die Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung aus den beteiligten Kommunen und Teilorten zu erreichen und geeignet ein-
    zubinden. Ein nachhaltig wirkender Beteiligungsprozess benötigt ca. zwei bis drei Jahre, um die erwünschten Ergebnisse zu erreichen. Die Prozessbegleitung entwickelt die Vorgehensweise im KonsenT* und in Übereinstimmung. Das Vorgehen ist transparent.
    Lernen und Entwickeln über Sektorengrenzen hinweg führt zu einem gemeinsamen Verständnis und fördert Synergien.

    * Das KonsenT Verfahren unterscheidet sich in der Form der Ergebnisfindung von anderen Vorgehensweisen. Berechtigte Einwände werden gehört und integriert. Vorgehensweisen werden abgestimmt und gemeinsam umgesetzt.Einen wichtigen ersten Schritt stellt die Formulierung einer gemeinsamen Vision dar. „Wie wird eine Welt aussehen, die unsere Produkte, Dienstleistungen oder Hilfen bekommen hat?“ Aus der gemeinsamen Vision leiten sich dann auch die Mission und die konkreten Angebote ab. Vertrauen in andere Menschen oder in die Zukunft eines Projektes, einer Organisation oder in die Zukunft der Gesellschaft, sind abhängig von Umständen die wir selbst schaffen, von Moment zu Moment. Entscheidungen im Konsent Verfahren werden immer im Rahmen gemeinsamer Ziele getroffen. Jeder Beschluss im Konsent erfolgt dahingehend, dass er der Erreichung der gemeinsam festgelegten Ziele dient. Textvorschlag für die gelbe Fläche: Das Vorgehen ist zielgerichtet und strukturiert.

    3. Ziele…

    In einem Perspektivwechsel wurden Ziele aus der Zukunft her beschrieben.
    Fragestellung:
    In sechs Jahren schauen wir zurück: Was wurde erreicht? Was hat sich verändert?

    • Zusammenhalt
    • Wohlfühlatmosphäre
    • Vernetzung über Generationen
    • Zentrale & dezentrale Treffpunkte in (Teil-)Orten
      • integrativ
      • kein Wirtschaftsbetrieb
      • alle Generationen
    • Bürgerbus
    • Voneinander lernen
    • Erfahrungen & Potenziale nutzen
      • Räume & Möglichkeiten dafür schaffen
    • Generationenübergreifende Wohnformen
      • bezahlbares Wohnen

    … und Maßnahmen

    Stichwortsammlung zu den Maßnahmen:
    Was müssen wir tun, um unsere Ziele zu erreichen?

    • Kommunikation & Bestandsaufnahme
    • Erfahrungen & Best Practice sammeln (Kommunen, Seniorenorganisationen, …)
    • Ressourcen herausfinden (Personell, finanziell, Ehrenamt, Zeit, Know-How, …)
      Was kann man noch erschließen?
    • Methoden transparent auswählen & planen
    • Evaluation
    • Vorhandene Seniorenangebote bündeln
    • Menschen mitnehmen
    • natürliche Nachbarschaftshilfe fördern
    • Höflichkeit verdoppeln

    4. Projektskizze & Finanzierung

    Scoping = Definition von Aufgaben- oder Untersuchungsumfang

    Phase 1

    • Lenkungskreis aus Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung & Unternehmen
    • Entwicklung einer Kommunikationsstrategie
      Wie werden welche Zielgruppen angesprochen?
    • Entwicklung einer generationsübergreifenden Zukunftsvision/-perspektive
    • „GUT beraten!“
    • 1/4 Jahr

    Phase 2

    • Breite Bürgerbeteiligung
    • 1,5 Jahre

    Phase 3

    • Strategie & Umsetzung
    • 0,5 Jahre

    Phase 2 & 3

    5. Kompetenzen vor Ort

    Aus Zeitgründen konnte dieser Punkt im Rahmen des Auftaktes nicht behandelt werden.

    6. Zusammenfassung & nächster Schritt

    Die Teilnehmerinnen waren mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden und fühlten sich gut informiert.

    Im nächsten Schritt wird ein Termin mit den Bürgermeistern des Oberen Enztals anvisiert.

    In diesem Termin wird über den Stand und möglich Perspektiven informiert. Gleichzeitig sollen Ziele und Maßnahmen diskutiert und ergänzt sowie der Lenkungskreis des Beteiligungsprozesses aufgestellt werden.

    Anlage

    10 Grundsätze für die Qualität von Beteiligung*

    Die Grundsätze für Gute Beteiligung lauten im Einzelnen:

    Gute Beteiligung …

    1. … lebt von der Bereitschaft zum Dialog.
    2. … beachtet die Themen, die Akteur*innen und die Rahmenbedingungen.
    3. … braucht klare Ziele und Mitgestaltungsmöglichkeiten.
    4. … beginnt frühzeitig und verpflichtet alle beteiligten Personen.
    5. … braucht ausreichende Ressourcen.
    6. … ermöglicht vielfältige Mitwirkung.
    7. … erfordert die gemeinsame Verständigung auf Verfahrensregeln.
    8. … braucht eine sorgfältige und kompetente Prozessgestaltung.
    9. … basiert auf Transparenz und verlässlichem Informationsaustausch.
    10. … lernt aus Erfahrung.

    * Quelle: Allianz vielfältige Demokratie, 2017