Donnerstag, 25. Oktober 2024 | 18-20:30 Uhr
Feuerwehrhaus | Calmbacher Straße 65 | 75323 Bad Wildbad
Gastgeber
Seniorenrat Oberes Enztal, Claudia Ollenhauer
Stadt Bad Wildbad, Nicola Wiedemann
Mitwirkende
Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung
Moderation & Dokumentation
Hans-Ulrich Händel, Imke Senst


1. Vorgehensweise
Das Treffen derer Projektgruppe stellt einen Zwischenschritt zur Gründung einer Sorgenden Gemeinschaft dar. Über das beantragte Förderprogramm „Quartiersimpulse“ wird im weiteren Anlauf Anfang 2025 entschieden. Die Ablehnung im ersten Antrag war aufgrund kurzfristig angefragter Nachbesserungen, die aufgrund der Urlaubszeit nicht mehr bearbeitet werde konnten, erfolgt. Erfreulich ist jedoch, das weitere Schritte mit kleinen Förderprogrammen möglich sind und so der Start einer Sorgenden Gemeinschaft zwischenzeitlich gut vorbereitet werden kann.
2. Agenda
Ziele der Projektgruppe am 24.10.2024 waren zu sondieren:
Welche Projekte wollen unmittelbar an den Start?
Wie kann eine digitale Austauschplattform für die Engagierten umgesetzt werden?
Welche Unterstützung zur Vorgehensweise im Quartier kann es geben?

3. Rückblick und Check-In
Kärtchen Präsentation am Boden zu den entwickelten Projektideen beim letzten Treffen Fragen:
Ist im Sommer etwas in Bewegung geraten? Sind neue Ideen entstanden?


4. Das Leitbild einer sorgenden Gemeinschaft
Aus der Wertlandkarte wurde ein Leitbild entworfen. Dieses kann zur Veröffentlichung auch in Teilen genutzt werden. Es dient einem gemeinsamen Verständnis der Zusammenarbeit.
Stand: Oktober 2024/Version 4
Die Sorgende Gemeinschaft verstehen wir als ein Netzwerk, in dem insbesondere Ehrenamtliche und freiwillig Engagierte, Vereine, Initiativen, Kirchen, Unternehmen, Kommunen und Institutionen zusammenwirken. Ziel ist, die Lebensqualität, die Daseinsvorsorge und das gute Miteinander der Menschen vor Ort im Oberen Enztal generationsübergreifend zu fördern.
In unserer Zusammenarbeit stehen konkrete Werte im Zentrum, die unser Handeln prägen und uns als Gruppe verbinden. Die Werte schaffen eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit, in der wir als Gruppe wachsen und wir uns als Menschen weiterentwickeln können.
- Wir glauben an die Stärke der sozialen Gemeinschaft.
- Die Kraft der Einzelnen, deren Optimismus und deren Fähigkeiten bilden die entscheidenden Erfolgsfaktoren für das Projekt – und werden in der Gemeinschaft verstärkt, weiterentwickelt und wertgeschätzt.
- Im Projekt kommt das Wir vor dem Ich.
- Wir akzeptieren andere Meinungen und Lebensentwürfe. Gleichzeitig stehen wir ein für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit. Respekt, Anerkennung und Wertschätzung prägen unser Miteinander.
- Veränderungen beginnen wir mit Neugier, Mut und Vertrauen auf die eigene Kompetenz und die der anderen.
- Führung wird als „Erste/r unter Gleichen“ (Primus/Primae inter pares) wahrgenommen.
- Aufgaben übernehmen wir projektbezogen verbindlich.
Unser Ziel ist, die eigene Zukunft im Rahmen der Sorgenden Gemeinschaft zu gestalten:
- Die Vernetzung, die Entwicklung und Umsetzung konkreter Aktivitäten sehen wir als Gemeinschaftsaufgabe von Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung an. Die gesellschaftlichen Herausforderungen wie der demographischer Wandel, unsere unter Druck geratene Demokratie sowie Entwicklungs- und Veränderungsprozesse z. B. im Bereich der Digitalisierung braucht eine enge Zusammenarbeit. Wir wollen Selbstwirksamkeit erfahren und nachhaltigen Erfolg haben.
5. Zusammenarbeit in gemischten Gruppen
Mit dem Format „Spiral Dynamics“* wurde eine praktische Einführungen in das Konzept gestaltet. Fragestellungen und Bildkarten in verschiedenen Kategorien unterstützten die Gruppenarbeit. Bei Bedarf kann dieses Format z. B. für eine gute Zusammenarbeit neuer Gruppen oder zur Teamentwicklung genutzt werden.
Fragestellungen
Fundament: Wo fühle ich mich gut aufgestellt? Wo fühle ich mich wohl? Worin bin ich stark? Worin bin ich sicher? Welche der Themen entsprechen meinen aktuellen Stärken?
Spannungen: Bei welchem Themen fühle ich eine Spannung? Wo entsteht eine negative innere Reaktion? Wozu gibt es noch eine persönliche Baustelle?
Potential: Zu welchen Ebenen fühle ich mich hingezogen? Wonach besteht eine Sehnsucht? Wobei wünschte ich, ich wäre besser darin?
* Spiral Dynamics ist ein tiefgreifendes Modell, um die Entwicklung einer Organisation einzuschätzen. Es bietet eine Strukturierung der Kompetenzen, Werte & Bewusstseinsentwicklung von Menschen in acht verschiedene Ebenen, die mit Farben gekennzeichnet sind.



6. Projekte gehen an den Start
Mehrere Projektideen gehen an den Start. Als Unterstützung zur Öffentlichkeitsarbeit kann das beiliegende Formblatt / Steckbrief verwendet werden.
- Markt der Möglichkeiten
- Treffpunkt für Trauernde
- Besuchsdienst für Senioren
- Kümmerer mit Diskretion
- Begleitung Jugendlicher (Bewerbungstraining und Orientierungshilfe)
- Barrierefreie Begegnungsinseln
7. Digitale Plattform
Verantwortliche und Gruppe entschieden sich eine ein sogenanntes humhub (Open Source) zu realisieren. Einfach in der Anwendung. Wirtschaftlich empfehlenswert. DSGVO konform. Eine Plattform mit Räumen (Spaces), die jederzeit einfach und nach Bedarf angelegt sind. Schreiben, Bilder posten, Termine vereinbaren, Dateien speichern sind einfach durchzuführen. Einmal registrieren und zugelassen werden empfangen die Teilnehmen 365 Tage Nachrichten. Ideal für zeitversetzte Beteiligung.


Ein toller Pausenimbiss: Belegte Riesenbrezeln

8. Qualifiziert ins Quartier
Ein 2-teiliger vor Ort Workshop zur Einführung in die Quartiersarbeit für ehrenamtlich Engagierte, Politik und Verwaltung. Gefördert durch die Quartiersakademie Baden-Württemberg.
22.11.2024, 16.00 bis 20.00 Uhr
29.11.2024, 16.00 bis 20.00 Uhr


9. Zusammenfassung und Ausblick
- Mehrere Projekte beginnen ihr Engagement 10/2024
- Die digitale Plattform evtl. eine eigene Website werden aufgebaut 11/2024
- Qualifizierung: Qualifiziert ins Quartier wird durchgeführt 11/2024
- Ein Flyer zur Idee der sorgenden Gemeinschaft wird erstellt 11/2024
- Im Januar 2025 wird der modifizierte Förderantrag eingereicht, über den im Frühjahr befunden wird
Auch wenn die Welt niemals perfekt sein kann:
Es ist möglich, sie zu verbessern.
Darin liegt der ganze Sinn der Zukunft.
10. Teilnehmende
Es nahmen insgesamt 10 Personen aus folgenden Institutionen teil:
- Evangelische Kirchengemeinde Calmbach
- Seniorenrat Oberes Enztal
- Familientreff Karussell
- Stadt Bad Wildbad
- VDK Bad Wildbad
- Gemeinde Enzklösterle
- Touristik Bad Wildbad GmbH
- Hospizdienst Oberes Enztal