Donnerstag, 25. Juli 2024 | 15-18 Uhr
Feuerwehrhaus | Calmbacher Straße 65 | 75323 Bad Wildbad
Dokumentation & Arbeitshilfe
Gastgeber
Seniorenrat Oberes Enztal, Claudia Ollenhauer
Stadt Bad Wildbad, Nicola Wiedemann
Mitwirkende
Vertreter:innen aus Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung
Moderation & Dokumentation
Hans-Ulrich Händel, Imke Senst


1. Vorgehensweise
Die Vorgehensweise im geplanten Entwicklungsprozess ist stark lösungsorientiert und nutzt Gesprächs- und Beteiligungsformate einer Bürgerbeteiligung. In dem, dass verschiedene Generationen an Zielen und den Umsetzungsschritten mitwirken können, entsteht ein nachhaltig wirkender Prozess.
Beteiligte Akteure bringen sich als Expertinnen und Experten in eigener Sache ein. Ziel ist, die Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung aus den beteiligten Kommunen und Teilorten zu erreichen und geeignet einzubinden. Ein nachhaltig wirkender Beteiligungsprozess benötigt ca. zwei bis drei Jahre um die erwünschten Ergebnisse zu erreichen.
Die Prozessbegleitung entwickelt die Vorgehensweise im KonsenT und in Übereinstimmung. Das Vorgehen ist transparent. Lernen und Entwickeln über Sektorengrenzen hinweg führt zu einem gemeinsamen Verständnis und fördert Synergien.
2. Ziele einer Sorgende Gemeinschaft Oberes Enztal
- Gemeinsames Vorgehen Bad Wildbad – Enzklösterle – Höfen
- Stärkung gemeinschaftlicher Zusammenhalt & Demokratie
- Unterstützung von Heimatidentität
- Förderung von Selbstinitiativen
- Gesellschaftliche Teilhabe aller Alters- und Bevölkerungsgruppen
- Selbstwirksamkeit erleben lassen von jungen Menschen sowie Initiativen des 3. und 4. Lebensalter
- Schätze heben von Wissen, Engagement und Zukunftsgestaltung (z.B. 3. Orte / Quartierstreffpunkte)
- Aktivitäten generationsübergreifend organisieren
3. Strukturen der Zusammenarbeit
Ein interkommunaler Lenkungskreis aus Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung soll gegründet werden um den Prozess Sorgende Gemeinschaft Oberes Enztal zu steuern, zu reflektieren und die Umsetzung von Maßnahmen zu unterstützen. Der Lenkungskreis unterstützt eine breite Bürgerbeteiligung in allen Ortsteilen und hilft weitere Kontakte zu knüpfen und Engagierte zu gewinnen. Im Vorfeld wurden Gespräche mit den Verwaltungsspitzen und Kommunalvertretern sowie der Sozialplanerin des Landkreises geführt um deren Anliegen aufzunehmen.
4. Agenda
Das Treffen am 25.07.2024 soll Anliegen und Werte des potentiellen Lenkungskreises zusammentragen sowie ein sich gegenseitig kennenlernen ermöglichen.

5. Regeln einer guten Zusammenarbeit / Kreisgespräche
Der Vorschlag wurde besprochen und angenommen
.

6. Was bisher geschah
Claudia Ollenhauer (Seniorenrat) und Nicola Wiedemann (Bad Wildbad) berichten.
Der Seniorenrat Oberes Enztal hat in Kooperation mit Kommunalen Partnern 2024 die Initiative ergriffen ein Seniorennetzwerk aufzubauen. Im Prozess entstand der Wunsch eine generationsübergreifende Vorgehensweise zu realisieren. Daraus resultierte die Idee, das Konzept einer Sorgenden Gemeinschaft für und mit allen Generationen und Bevölkerungsgruppierungen zu realisieren. Die Kommunen Höfen, Enzklösterle und Bad Wildbad führten diesbezüglich einen Gemeinderatsbeschluss herbei um einen Förderantrag „Quartiersimpulse“ bei der Allianz für Beteiligung zur Prozessbegleitung dieser Vorgehensweise zu stellen.
7. Check-In
Fragestellung:
Was treibt mich an heute hier zu sein?
Die Antworten wurden nicht dokumentiert.
Soziometrische Aufstellung mit den Fragen:
Wo wohne ich? Wo bin ich geboren?
Visualisierung mit einer Landkarte Oberes Enztal
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8. Welches sind meine Werte?
Was ist mir wichtig?
Kärtchenabfrage mit anschließender Visualisierung.
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9. Was will ich/wollen wir erreichen?
Die Frage wurde bezüglich der eigenen Gemeinde sowie in Bezug auf die Region des Oberen Enztales gestellt. Die Ergebnisse wurden in Gruppen erarbeitet und mit Kärtchen visualisiert.
Was will ich/wollen wir vor Ort bei uns erreichen?
Was will ich/wollen wir für das Obere Enztal erreichen?
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10. Zusammenfassung und Ausblick
Wer sollte in einem Lenkungskreis noch dabei sein?
Der Förderantrag Quartiersimpulse wird bis September 2024 entschieden. Bei einer Bewilligung beträgt der Projektzeitraum 24 Monate. Die nachhaltige Verankerung in der Region ist danach vorgesehen und erfolgt im Rahmen der bewilligten Haushaltsmittel. Weitere Fördermittel können beantragt werden.
Bei positivem Bescheid erfolgt die Einladung zu einem Auftakttreffen. Maßnahmeträger ist die Stadt Wildbad zusammen mit Enzklösterle und Höfen sowie weiteren Partnern. Ab sofort können sich weitere Interessierte für eine Zusammenarbeit melden.
Projektleitung
Nicola Wiedemann, Bad Wildbad,
Nicola.Wiedemann@Bad-Wildbad.de
Partner Zivilgesellschaft
Claudia Ollenhauer, Seniorenrat,
Vorstand@Seniorenrat-Oberes-Enztal.de

11. Check-Out
Frage: Ich nehme heute mit ….
Zusammenfassung: Guter Ansatz für eine gemeinsame Zusammenarbeit. Sorge, dass gute Ideen und Lösungsvorschläge nicht realisiert werden können. Es gab bereits einige Bürgerbeteiligungen zu unterschiedlichen Themen mit guten Vorschlägen von denen nicht umgesetzt wurde.
12. Teilnehmende
Es nahmen insgesamt 17 Personen aus folgenden Institutionen teil:
- Foxy Bräu Bad Wildbad
- SV Enzklösterle, Projekt C-Enzklösterle
- Seniorengruppe Aichelberg
- Evangelische Kirche
- Seniorenrat Oberes Enztal
- Familientreff Karussell
- Stadt Bad Wildbad
- Stadt Höfen
- Förderverein Pusteblume
- Hospizdienst Oberes Enztal


13. Anhang – Was ist ein Quartier?
Fragestellung: Was ist ein Quartier und weshalb eine Quartiersorientierung?
Was ist ein Quartier?
Ein Quartier beschreibt den öffentlichen Raum über die Wohnung hinaus, in dem regelmäßige Aktivitäten stattfinden. Der Wirkungsbereich eines jeden Menschen ist aber unterschiedlich groß, daher bleibt das räumliche Ausmaß des Quartiers immer offen. Das Quartier ist ein Ort des Wohnens, der Versorgung und der Begegnung.
Woher kommt der Begriff Quartier?
im 16. Jahrhundert von französisch quartier → fr entlehnt, das auf lateinisch quārtārius → la „das Viertel“ zurück geht.
Quartier lebenswert machen – Quartiere sind Spiegel unserer Geschichte und unserer Stadtgesellschaft
Stadteile und Quartiere
Stadteile werden durch die Stadtentwicklung und die Verwaltung beschrieben und festgelegt. Quartiere oder Viertel entstehen durch z.B. durch Gebäude, Plätze, Kindergärten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung und dem sozialen Zugehörigkeitsempfinden der Menschen und werden von diesen selbst beschrieben.
Qualitäten von Quartieren?
Quartiere sind die Zukunft der Stadtentwicklung. Menschen favorisieren in Quartieren exakt die Qualitäten, die diese nachhaltig machen: kurze Wege und eine gute Anbindung an den ÖPNV, eine gesicherte Nahversorgung, soziales Miteinander und viele Grünflächen.
Warum Quartiersentwicklung?
Quartiersentwicklung ist langfristig geeignet, passgenaue und nachhaltige Strukturen für die bevorstehenden gesellschaftlichen Herausforderungen und Veränderungen zu schaffen. Gleichermaßen liegt darin die Chance, zukunftsorientierte Infrastrukturen für Kommunen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und Akteuren vor Ort zu entwickeln.
Video-Clip auf Youtube
Das Ziel einer alters- und generationengerechten Quartiersentwicklung ist es, dass alle Menschen – gerade auch bei Unterstützungs- und Pflegebedarf – in ihrem gewohnten Umfeld ein selbstbestimmtes und gutes Leben führen können. Das Recht jeder und jedes Einzelnen auf gesellschaftliche Teilhabe ist dabei besonders wichtig. Denn bei Quartiersentwicklung geht es vor allem darum, Gemeinschaft auch jenseits familiärer Strukturen dort erlebbar zu machen, wo sie entsteht: in den Nachbarschaften, Stadtvierteln, Dörfern und Gemeinden. Dazu braucht es eine Vernetzung aller relevanten Akteure, das Engagement der Bürgerschaft und eine aktive Kommune, die die Koordinationsfunktion übernimmt.
Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg (www.quartier2030-bw.de)